Fotografie ist immer eine Abstraktion der realen vierdimensionalen Welt – die Zeit mit einbezogen. Ein Foto ist eine Transformation der realen Welt in ein zweidimensionales Medium. Realität kann durch Fotografie also gar nicht abgebildet werden. Zumindest muss man feststellen, dass ein Foto nur die Hälfte der realen Dimensionen abbilden kann.
Und das ist erst der Anfang! Der Fotograf wählt darüberhinaus den Zeitpunkt der Aufnahme, den Bildausschnitt und die Perspektive. Er verwendet ein bestimmtes Objektiv und entscheidet sich für ein Farb- oder Schwarz-Weiß-Foto. Letzteres reduziert die Realität noch einmal drastisch. Schließlich bietet der Entwicklungsprozess bis zum fertigen Bild weitere starke Mittel, um die Bildwirkung zu beeinflussen. Das galt schon für die analoge Fotografie und für die Digitalfotografie trifft das noch stärker zu.
Für mich bedeutet „abstrakte Fotografie“ in erster Linie, Motive zu entdecken und diese durch die Wahl des Ausschnitts und der Perspektive so abzubilden, dass man sie nicht auf den ersten Blick erkennt und der realen Welt zuordnet. Wenn es mir mit einem Foto gelingt, dem Gewöhnlichen neue Aspekte abzugewinnen, macht mich das sehr zufrieden.
Aber auch Fotos, die man sofort mit der Wirklichkeit in Verbindung bringen kann, können in die Kategorie „Abstrakt“ fallen. Dann ist es häufig die Assoziation mit abstrakter Malerei und Grafik, die den Reiz auf mich ausübt.
Hier findet Ihr einige meiner Arbeiten aus den Bereichen Abstrakte Fotografie und Minimalismus.